Montag, 4. Januar 2010

Stellungnahme der BesetzerInnen des Hörsaals in der Saarlandstraße

Seit der Besetzung des Hörsaales hier in der Saarlandstraße seit dem 26. November 2009 ist vieles geschehen. Es wurden Arbeitsgruppen gegründet, die an der Organisation, der Planung und Durchführung verschiedener Aktionen, dem Informieren der Studierenden, ProfessorInnen und MitarbeiterInnen der HAW und der Presse gearbeitet haben. In einem gemeinsamen Prozess, zu dem neben Diskussionen, Filmvorführungen und Flashmobs auch die Organisation von Alternativseminaren für die Studierenden gehörte, wurde ein Forderungskatalog erarbeitet, der die Vorschläge und Forderungen für eine Verbesserung von Lehre und Studium zusammenfasst.

Täglich fand ein Organisationsplenum und ein Informationsplenum statt, zu dem alle an dem Prozess Interessierten eingeladen waren, um der entstandenen Plattform mit ihren Ideen und Einwänden, Forderungen und Beiträgen beizuwohnen.

Es wurde auch mit ProfessorInnen und Lehrbeauftragten über unsere Art des Protestes gesprochen und gestritten.

Es entstand eine Vernetzung mit den anderen Departments der HAW und zahlreichen Universitäten, zunächst in Hamburg und später bundesweit. Die beteiligten Studierenden konnten ihren hochschulpolitischen Horizont erweitern und Eindrücke zur Teilhabe an der Gestaltung des Studiums gewinnen.

Bundesweit hat die Kritik am Bachelor- und Mastersystem einen ganz neuen Stellenwert in der Öffentlichkeit bekommen. Hochschulen und PolitikerInnen geben heute zu, dass die Proteste und die Kritik der Studierenden gerechtfertigt und legitim sind und eine Verbesserung unseres Bildungssystems dringend notwendig ist.

Unsere Besetzung war ein Beitrag zu diesem Prozess. Im besetzten Hörsaal wurde ein Diskussionsforum geschaffen, in dem viele Studierende sich austauschen konnten und sich über die Interventionsformen von Studierenden informieren konnten.

Schließlich wurde der Forderungskatalog an die Verantwortlichen übergeben und seine Dringlichkeit durch die Besetzung des Hörsaals untermauert.

Um diesen Leistungen eine Perspektive zu geben und weiterhin an der Verbesserung unseres Studiums mitarbeiten zu können, wollen wir die begonnene Arbeit im Jahr 2010 in folgender Weise fortführen: Wir werden ein "BÜRO" einrichten, um uns weiterhin einen Raum für Diskussionen und Austausch zu erhalten und weitere Aktionen und die Teilnahme an der Verbesserung von Lehre und Studium zu organisieren.

In diesem Bildungsstreikbüro soll die im besetzten Hörsaal begonnene Arbeit fortgesetzt und vertieft werden. Weiterhin sollen alle Studierenden angesprochen und einbezogen werden, die sich in Sachen „Verbesserung des Studiums“ engagieren möchten.

Das erste Treffen findet Montag, den 04.01.2010 um 19 Uhr in Raum 16, dem neuen "Büro" statt!!!

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